Tutorial Partizipation
Ein gemeinsames Interesse aller in der Organisation Beschäftigten ist die Grundlage für Beteiligung und
für den gemeinsamen Entwicklungsprozess.
Grundlagen - Worum geht es
... Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei der Entwicklung eines Kinderschutzkonzeptes mitwirken, werden diese Haltung auch in ihrem Handeln umsetzen.
Ob eine Organisation ein KInderschutzkonzept hat und wie dieses ausgestaltet ist, ist eine Leitungsverantwortung. Für die Wirksamkeit im Alltag muss ein solches Konzept partizipativ entwickelt werden.
Beteiligt werden:
- Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Kinder und Jugendliche
- Eltern und Bezugsperson
Je nach Größe der Organisation sind Mitarbeitende ohnehin vollständig in die Entwicklung des Kinderschutzkonzeptes eingebunden oder werden ganz gezielt und konkret an Prozessschritten beteiligt. Sie füllen die Risikoanalyse aus, entwickeln den Verhaltenskodex mit, sind beteiligt bei der Planung von Beschwerdemechanismen und dem Krisenplan und diskutieren das Kommunikationskonzept.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten im Prozess wahrgenommen und in ihren Unsicherheiten und Befürchtungen ernst genommen werden. Wichtig ist eine offene und vertrauensvolle Kommunikation, auch über die Hierarchie-Ebenen hinweg.
Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen braucht klare Überlegungen wo und wie diese erfolgen kann, damit sie im Sinne der Kinder ist und kein "Feigenblatt.
Je nach Organisation sind hier unterschiedliche Zugänge möglich. Bei Organisationen in denen sich Kinder aufhalten, können klassische Partizipationswege eingeschlagen werden, wie ein Kinderparlament. Kinder, die nur punktuell an zB einem Freizeitangebot teilnehmen, müssen anders beteiligt werden.
Im Schutzkonzepteprozess eigenen sich die Themen Risikoanalyse, Verhaltenskodex besonders für die Partizipation; auch eine Begutachtung des gesammten Kinderschutzkonzeptes durch eine Fokusgruppe älterer Kinder und Jugendlicher bewährt sich.
Auch ganz junge Kinder können einbezogen werden - dafür braucht es besonders kindgerechte Methoden und Zugänge.
Umsetzung
... Organisationen stellen sicher, dass die Stimme der Kinder und Jugendlichen, der Adressat*innen ihrer Angebote sind, einen Raum hat.
Grundlagen für eine gelingende Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist ein vertrauensstiftendes Klima in der Organisation, eine täglich gelebte partizipative Haltung, Kinder und Jugendliche werden über ihre Rechte aufgeklärt und regelmäßig daran erinnert, sie haben Wahlmöglichkeiten in der Organisation, ihr Feedback wird regelmäßig eingeholt und ausgewertet und es gibt einen niederschwelligen Zugang zu Beschwerdemechanismen.
Hilfreiche Fragestellung für eine gelingende
Partizipation von Kindern und Jugendlichen:
- Was brauchen Kinder und Jugendliche, damit die Beteiligung - interessant - sinnvoll - sicher ist
- Was braucht die Organisation, um die Kinder gut zu beteiligen?
- Welches Setting:
- Einzelsetting, Fokus-Gruppe, Alle (Fragebogen )
Ausschlaggebend für die Nachhaltigkeit und Wirksamkeit von Kinderschutzkonzepten ist der Diskussions- und Aushandlungsprozess, der mit allen Beteiligten geführt wird.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
besuchen die Kinderschutz-Schulung,
übernehmen Verantwortung als Kinderschutzbeauftragte,
sind in der Arbeitsgruppe aktiv eingebunden,
füllen die Risikoanalyse aus,
tragen Inhalte für den Verhaltenskodex bei,
liefern Ideen für die Partizipation von Kindern,
begutachten fertige Texte und geben Feedback,
stimmen die fertige Richtlinie ab,
unterzeichnen den Verhaltenskodex und bewerten dabei ihre Zufriedenheit mit dem fertigen Text
Quelle in Teilen: Verbundprojekt ECQAT: Schutzkonzepte in Organisationen
Checklisten, Formulare und Beispiele
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