Presse
Presseaussendung
19. Mai 2022
... Kinderschutzkonzepte entwickeln – Orte für Kinder sicherer machen!
Kinderschutzkonzepte entwickeln – Orte für Kinder sicherer machen!
Missbrauchsverdacht in einem Wiener Kindergarten - DIE ÖSTERREICHISCHEN KINDERSCHUTZZENTREN und ECPAT Österreich plädieren für Kinderschutzkonzepte als verpflichtenden Standard
19. Mai 2022 – Der Missbrauchsverdacht in einem Wiener Kindergarten macht betroffen und wirft viele Fragen auf – auch in Richtung Prävention. Was ist in einem Verdachtsfall zu tun? Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen? Welche präventiven Maßnahmen können Organisationen setzen? Wie soll/kann mit Betroffenen gesprochen werden, wer ist zu informieren und unzählige weitere Fragen.
Übergriffe und Gewalt können überall dort passieren, wo Erwachsene mit Kindern zusammenleben oder arbeiten – im nahen Umfeld der Kinder sowie in Organisationen und Institutionen, in denen Kinder untergebracht sind bzw. unterrichtet und beaufsichtigt werden.
Kinderschutzkonzepte erhöhen die Sicherheit
Organisationen und Institutionen können dieses Risiko minimieren, indem sie ein umfassendes Kinderschutzkonzept entwickeln. Selbst wenn ein Restrisiko bleibt, so sind die Maßnahmen in einem Kinderschutzkonzept ein bewährtes Mittel im institutionellen Kinderschutz.
Mag.a Astrid Winkler, Geschäftsführerin von ECPAT Österreich erklärt: „Kinderschutzkonzepte fußen auf einer umfassenden Risikoanalyse und präventiven Maßnahmen im Personalwesen, wie Einstellungskriterien, einem erweiterten Strafregisterauszug sowie einem Verhaltenskodex, dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Unterschrift zustimmen. Sie umfassen auch das gesamte Beschwerdewesen und Maßnahmen die interne und externe Kommunikation betreffend und regeln das Vorgehen bei Verdacht auf Gewalt.“
Begleitend zu einem Kinderschutzkonzept – am besten in einem solchen integriert – benötigen jene Organisationen, in denen sich Kinder regelmäßig und über längere Zeit aufhalten, ein sexualpädagogisches Konzept, das einerseits Pädagog*innen Wissen über kindliche Sexualität vermittelt und einen souveränen Umgang mit dieser Thematik ermöglicht, andererseits Kinder auch stärkt, ihre eigenen Grenzen zu achten und sich Hilfe zu holen, wenn sie diese gefährdet sehen.
Kinderschutzkonzepte geben den Mitarbeiter*innen in einer Organisation Handlungssicherheit und schützen damit auch die Organisation.
Kinderschutzkonzepte ermöglichen ein klar geregeltes Vorgehen bei Verdacht
„In einem Kinderschutzkonzept wird das Vorgehen im Verdachtsfall vorab detailliert überlegt und geplant und zwar individuell von jeder Organisation für unterschiedliche Szenarien“, beschreibt Martina Wolf, Geschäftsführerin im Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren. Dazu zählt, dass Mitarbeitende zwischen Grenzverletzung und Gewalt unterscheiden können, wissen, an wen sie sich bei einem „internen Verdacht“ (gegen eine mitarbeitende Person) wenden können, wer worüber zu informieren ist und welche Schritte der Reihe nach zu setzen sind.
Ein solcher Notfalls- oder Krisenplan zeigt auch klar, in welchen Situationen es Unterstützung von außen, z.B. durch eine Opferschutzorganisation, wie die Österreichischen Kinderschutzzentren, braucht. Kommunikation nach innen und in Richtung der Eltern, die ihre Kinder einer Organisation anvertrauen, ist hier ein wesentlicher Teil und Transparenz eine wichtige Grundhaltung im Kinderschutz. „Ziel ist es, das betroffene Kind und etwaige mittelbar und unmittelbar mitbetroffene Kinder immer im Blick zu behalten und die Organisation zu einem sicheren Ort für Kinder zu machen“, erklärt Wolf.
Es empfiehlt sich auch, Kinderschutzverantwortliche in einer Organisation zu nominieren, die eine wichtige Lotsenfunktion im Verdachtsfall übernehmen können. Diese Kinderschutz-Beauftragten sind häufig auch die ersten Ansprechpersonen im Falle eines Verdachts in der Organisation. Daher brauchen Sie Wissen über Gewaltformen, Gewaltdynamiken und Angebote für Kinder und Eltern, um ihre Funktion gut auszuführen.
Verpflichtende Standards für den Kinderschutz gefordert
„Einmal mehr zeigt der aktuelle Fall, wie notwendig verbindliche Kinderschutzkonzepte für alle Organisationen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sind“, betont Astrid Winkler. „Mit dem Regierungsabkommen der Wiener Stadtregierung von 2020, in dem der Ausbau von Kinderschutzkonzepten/Kinderschutzrichtlinien für den Elementarbereich festgeschrieben ist, ist die Stadt Wien grundsätzlich auf dem richtigen Weg – nun sollte zügig ein verpflichtender Standard daraus werden“, so die Expertin weiter.
Über 2 Jahre lang haben DIE ÖSTERREICHISCHEN KINDERSCHUTZZENTREN und ECPAT Österreich, im Rahmen des EU-Projektes „Safe Places“ zahlreiche Gespräche mit politisch Verantwortlichen geführt, um Bewusstsein für die Notwendigkeit von Kinderschutzkonzepten zu schaffen. Unzählige Organisationen wurden geschult und in der Entwicklung von Kinderschutzkonzepten begleitet.
Die Expertinnen verweisen auf die Online-Plattform www.schutzkonzepte.at , auf der einerseits bereits die ersten Organisationen aus Österreich gelistet sind, die über ein umfassendes Kinderschutzkonzept verfügen und andererseits Informationen, Erklärvideos, ein Tutorial und ein E-Learning-Tool zur Verfügung gestellt werden, damit Organisationen - gut informiert - ihr Kinderschutzkonzept entwickeln können.
„Auch Eltern sind wichtige Partner*innen im Kinderschutz und fragen immer öfter bei der Wahl eines Angebotes für ihr Kind nach einem Kinderschutzkonzept“, schließt Wolf.
Plattform Kinderschutzkonzepte
www.schutzkonzepte.at
Erklärvideo für Eltern:
https://www.youtube.com/watch?v=EBEONXnkuSc
Erklärvideo für Organisationen
https://www.youtube.com/watch?v=HhaL17tI1Is
Medienecho
...auf die Pressekonferenz
Online Pressekonferenz
10. November 2021
...Bilanz des EU-Projektes „Safe Places“
Bilanz des EU-Projektes „Safe Places“ zeigt Mängel bei Kinderschutz in Organisationen auf.
Wichtige Forderungen der Kinderschutzexpert*innen sind noch immer offen
In einem Pressegespräch vor genau einem Jahr empfahlen die Kinderschutzexpert*innen und Univ.Prof. Wolfgang Mazal (ÖIF) die dringende Implementierung umfassender Kinderschutzkonzepte für Organisationen im Kinder- und Jugendbereich. Ein Jahr später ziehen die Expert*innen Bilanz.
Mit dem EU-Projekt „Safe Places“ ist es den Projektpartner:innen ECPAT Österreich, Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren und Netzwerk Kinderrechte in den letzten beiden Jahren durch konkrete Maßnahmen wie Workshops, Beratung, Online-Plattform und Lobbying gelungen, das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Kinderschutzkonzepten für jedwede Organisation und Institution, die unmittelbar Kontakt zu Kindern und Jugendlichen hat, deutlich zu erhöhen. Offen bleiben nach wie vor die Forderung nach einer gesetzlichen Verpflichtung sowie einer Verankerung als Bewilligungskriterium bei Förderungen für alle Strukturen, die mit Kindern arbeiten, die Forderung nach einer unabhängigen Stelle für Kinderagenden, sowie der dringliche Wunsch nach einem Sammelgesetz auf Bundesebene nach dem Vorbild Deutschlands. Was konkret gelungen ist und was noch fehlt, präsentierten die Kinderschutzexpert:innen im Rahmen einer online Pressekonferenz am 10. November 2021.
Die Podiumsteilnehmer:innen (alphabethisch):
Jana Hierzer, MA, Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, Koordination und Durchführung der Kinderschutzrichtlinien-Workshops im Rahmen von „Safe Places" / Podiumsbeitrag
Dr. Helmut Sax, Senior Researcher für Grund- und Menschenrechte mit Forschungsschwerpunkt Kinderrechte am Ludwig-Boltzmann-Institut, Mitglied des Leitungsteams „Netzwerk Kinderrechte" / Podiumsbeitrag
Mag.a Astrid Winkler, Geschäftsführerin, ECPAT Österreich - Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung / Podiumsbeitrag / Podiumsbeitrag
Martina Wolf, Geschäftsführerin, Bundesverband Die Österreichischen Kinderschutzzentren / Podiumsbeitrag
Die Aufzeichnung der Konferenz zum Nachhören finden Sie hier. (Kenncode kVXR=%0z)
Bilanz zum Eu-Projekt Safe Places
Weitere allgemeine Informationen: Eu-Projekt Safe Places, Plattform www.kinderschutzkonzepte.at, neues kostenfreies E-Learning Kinderschutzkonzepte
Medienecho
...auf die Pressekonferenz
- PULS 24 - Kinderschutz in Österreich laut EU-Projekt "ausbaufähig"
- DiePresse - Die Lücken beim Kinderschutz
- Salzburger Nachrichten - Kinderschutz in Österreich laut EU-Projekt "ausbaufähig"
- Kleine Zeitung - EU-Projekt "Safe Places / "Kinderschutz in Österreich "ausbaufähig"
- Kleine Zeitung - Kinderschutz in Österreich "ausbaufähig"
- Volksblatt - Kinderschutz in Österreich laut EU-Projekt „ausbaufähig“
- NÖN - Kinderschutz in Österreich laut EU-Projekt "ausbaufähig"
- BVZ - Kinderschutz in Österreich laut EU-Projekt "ausbaufähig"
- brandaktuell - Expert*innen ziehen Bilanz zu Umsetzung von Kinderschutzkonzepten in Österreich
- KiJuKu - Kinder Jugend Kultur Und mehr - „Sichere Plätze“ für Kinder und Jugendliche
- finanzen.at- Nachrichtenübersicht: Kinderschutz in Österreich laut EU-Projekt "ausbaufähig"
- ZIB - Mehr Geld für Schutz von Kindern gefordert
- APA Journal Pressetext - EU-Projekt "Safe Places": Kinderschutz in Österreich "ausbaufähig"
Pressekonferenz
13. November 2020
...Für Kinder und Jugendliche sichere Orte schaffen
Kinderschutzkonzepte - jetzt umsetzen!
Safe Places - Kinder brauchen einen sicheren Platz: Expert*innen fordern einen einheitlichen bundesweiten gesetzlichen Rahmen zur Implementierung von Kinderschutzkonzepten. Die Machbarkeit belegt ein aktuelles Rechtsgutachten, dessen Ergebnisse am 13.11.2020 im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert wurden.
Hier die Pressemappe zum Download:
Pressetext
Podiumsbeiträge
- Podiumsbeitrag PK Kinderschutzkonzepte jetzt_Astrid Winkler_13 11 2020
- Podiumsbeitrag PK Kinderschutzkonzepte jetzt_Wolfgang Mazal_13 11 2020
- Podiumsbeitrag PK Kinderschutzkonzepte jetzt_Corinna Heinzle_13 11 2020
- Podiumsbeitrag PK Kinderschutzkonzepte jetzt_Martina Wolf_13 11 2020
CVs der Sprecher*innen:
- CV PK Kinderschutzkonzepte jetzt_Astrid Winkler_13 11 2020
- CV PK Kinderschutzkonzepte jetzt_Wolfgang Mazal_13 11 2020
- CV PK Kinderschutzkonzepte jetzt_Corinna Heinzle_13 11 2020
- CV PK Kinderschutzkonzepte jetzt_Martina Wolf_13 11 2020
Aufnahme der Pressekonferenz:
- ZOOM-Link der Aufzeichnung
Kenncode: 1EbC3.^W
Medienecho
...auf die Pressekonferenz
- Ö1 Beitrag - Experten fordern mehr Kinderschutzkonzepte
- KURIER - Experten fordern: Kinderschutzkonzepte jetzt umsetzen
- KURIER - Experten: So kann man Kinder besser vor Gewalt schützen
- KURIER - Kinder wahrnehmen ist die Basis für sichere Räume
- Der Standard - Expertinnen fordern, Kinder besser vor Gewalt zu schützen
- OE24 - Experten fordern gesetzliche Verankerung von Kinderschutzkonzepten
- Kleine zeitung - Ruf nach Kinderschutzkonzepten "Niemand kann Gewalt alleine verhindern"
PDF Abschrift: Kleine zeitung - Ruf nach Kinderschutzkonzepten "Niemand kann Gewalt alleine verhindern" - kathpress - Familienverband: Kinderschutzkonzepte gesetzlich verankern
- Vorarlberger Nachrichten - Ruf nach Kinderschutzkonzepten
PDF Abschrift: Vorarlberger Nachrichten - Ruf nach Schutzkonzepten - PDF APA Print - Experten fordern gesetzliche Verankerung von Kinderschutzkonzepten 13.11.2020
- PDF Der Standard Print - Expertinnen wollen Kinder besser vor Gewalt schützen 14.11.2020
- PDF KURIER Lebenart Print - Kinder besser vor Gewalt schützen 14.11.2020
- PDF Vorarlberger Nachrichten Print - Ruf nach Kinderschutzkonzepte 14.11.2020
Presseaussendung
20. Juni 2020
...Auf Grund der jüngsten Gewalt- und Missbrauchsfälle fordern Kinderschutzorganisationen ein rasches Handeln
Verbindliche Kinderschutzkonzepte für Kindergärten, Schulen, Sport- und Freizeitvereine sind ein Gebot der Stunde